Weltgebetstag
Der Weltgebetstag ist die größte ökumenische Laieninitiative der Frauen. Er wird in über 170 Ländern in ökumenischen Gottesdiensten gefeiert, die zwar von Frauen vorbereitet jedoch gemeinsam mit Männern gefeiert werden.
Jedes Jahr ist ein bestimmtes Land Thematik des Gottesdienstes. Die Frauen, die aus diesem Land kommen, bereiten eine Gottesdienstordnung mit landesüblichen Gesängen und verschiedenen Texten vor, in die sie ihre eigenen Hoffnungen und Ängste, Freuden und Sorgen, Wünsche und Bedürfnisse sowie die eigene Kultur mit einbringen.
Der Weltgebetstag ruft den Menschen die Gemeinschaft aller christlichen Frauen dieser Welt ins Gedächtnis. Mit der gesammelten Kollekte dieser Gottesdienste werden Frauenprojekte in der ganzen Welt unterstützt.
2020
2020 kommt der Weltgebetstag aus dem südafrikanischen Land Simbabwe.
Frauen aus Simbabwe haben für den Weltgebetstag 2020 den Bibeltext aus Johannes 5 zur Heilung eines Kranken ausgelegt: „Steh auf! Nimm deine Matte und geh!“, sagt Jesus darin zu einem Kranken. In ihrem Weltgebetstags-Gottesdienst lassen uns die Simbabwerinnen erfahren: Diese Aufforderung gilt allen. Gott öffnet damit Wege zu persönlicher und gesellschaftlicher Veränderung.
Die Autorinnen des Weltgebetstags 2020 wissen wovon sie schreiben, denn ihre Situation in dem krisengeplagten Land im südlichen Afrika ist alles andere als gut. Überteuerte Lebensmittel, Benzinpreise in unermesslichen Höhen und steigende Inflation sind für sie Alltag und nur einige der Schwierigkeiten, die sie zu bewältigen haben.
Die Frauen aus Simbabwe haben verstanden, dass Jesu Aufforderung allen gilt und nehmen jeden Tag ihre Matte und gehen. Mit seiner Projektarbeit unterstützt der Weltgebetstag Frauen und Mädchen weltweit in ihrem Engagement: Zum Beispiel in Simbabwe, wo Mädchen und Frauen den Umgang mit sozialen Medien einüben, um ihrer Stimme Gehör zu verschaffen; mit einer Kampagne in Mali, die für den Schulbesuch von Mädchen wirbt. Oder mit der Organisation von Wasserschutzgebieten in El Salvador, verbunden mit Lobbyarbeit zum Menschenrecht auf Wasser.
Zusätzlich möchte der Weltgebetstag das hochverschuldete Simbabwe durch eine teilweise Entschuldung entlasten. Deshalb richtet sich der Weltgebetstag, zusammen mit seinen Mitgliedsorganisationen, dem Bündnis erlassjahr.de und anderen mit einer Unterschriftenaktion an die Bundesregierung. Das Geld soll Simbabwe stattdessen in Gesundheitsprogramme investieren, die der Bevölkerung zugutekommen.
Über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg engagieren sich Frauen seit über 100 Jahren für den Weltgebetstag und machen sich stark für die Rechte von Frauen und Mädchen in Kirche und Gesellschaft. Alleine in Deutschland besuchen am 06. März 2020 hunderttausende Menschen die Gottesdienste und Veranstaltungen.
2015
In diesem Jahr berichteten die zahlreichen Inseln der Bahamas über die Wünsche und Bedürfnisse der dort lebenden Frauen. Nur 30 der über 700 Inseln sind tatsächlich bewohnt.
Das Titelbild der Bahamas bringt radikale Liebe zum Ausdruck. Flamingos, die Nationaltiere der Bahamas, verneigen sich, erfasst von den segnenden Strahlen der Anwesenheit Gottes, die überall in der Schöpfung aufleuchten.
Seit mehr als 65 Jahren wird auf den Bahamas der Weltgebetstag gefeiert. Auch im Jahr 2015 gestaltete das Weltgebetstags-Team einen ökumenischen Gottesdienst in Gau-Weinheim.
Im Anschluss an den Gottesdienst konnten im evangelischen Gemeindehaus traditionelle Speisen und Getränke der Bahamas probiert werden.
2014
Das Thema lautete im Jahr 2014 "Ägypten - Wasserströme in der Wüste".
Mitten in den historischen Umwälzungen der Revolution trafen sich Frauen aus Ägypten zur Vorbereitung des Weltgebetstags. Sie arbeiteten den Beginn des Arabischen Frühlings noch in ihre schon fertige Liturgie ein. Im Material erzählten sie nicht nur von den großen Herausforderungen und Problemen des Landes, sondern sagten, dass sie sich für eine bessere Zukunft ganz Ägyptens mit all seinen Religionen und Konfessionen einsetzen wollen. Mit der Losung „Wasserströme in der Wüste“ drückten die Frauen des ägyptischen Komitees ihre Hoffnung aus, dass eines Tages Frieden und Gerechtigkeit das Land durchströme wie der Fluss die Wüste.
Der Gottesdienst in der evangelischen Kirche war im Jahr 2014 wieder gut besucht. Das Weltgebetstagsteam dekorierte die Kirche - wie gewohnt - mit ägyptischen Motiven.
Das blaue Tuch symbolisiert den Nil, welcher einer der größten Flüssen der Erde ist. Gesäumt wird dieser vom Nilufer. Das gelbe Tuch symbolisiert die Wüste.
Im Anschluss an den Gottesdienst lud das Weltgebetstagsteam wie in jedem Jahr in das evangelische Gemeindehaus ein, um dort gemütlich beisammen zu sitzen und traditionelle ägyptische Speisen zu probieren.
In diesem Jahr waren die landesspezifischen Gerichte und Rezepte besonders lecker und wurden von den zahlreichen Besuchern mit Begeisterung verzehrt.
2013
Im Jahr 2013 war das Thema Frankreich. Frankreich ist eines der Nachbarländer Deutschlands. Dieses Jahr fand der Gottesdienst wieder in der evangelischen Kirche statt. Zentraler Dreh- und Angelpunkt war die französische Flagge, welche die Grundlage für die symbolische Gestaltung des Gottesdienstes bot.
Organisiert und gestaltet wurde der Festgottesdienst vom Weltgebetstagsteam, welches aus evangelischen und katholischen Frauen besteht.
Wie es schon seit vielen Jahren Tradiditon ist konnte man im Anschluss an den Gottesdienst typisch französische Speisen im EGH probieren.
2012
Im Jahr 2012 war das Thema Malaysia. Malaysia liegt in Südostasien und besteht aus zwei durch das Südchinesische Meer getrennte Landesteile.
Die Dekoration in der katholischen Kirche von Gau-Weinheim spiegelte diese besondere geografische Gegebenheit wieder.
Blau ist das Meer, Grün und Braun symbolisieren das an Thailand grenzende West-Malaysia und Ostmalaysia, das ein Teil der Insel Borneo ist.
2011
In diesem Jahr war Chile das Thema des Gottesdienstes. Chile ist ein sehr sehr langer Staat, der sich im Südwesten Südamerikas erstreckt. Die Bevölkerung umfasst knapp 17 Millionen Menschen, davon sind mehr als zwei Drittel Christen.
Die am Weltgebetstag mitwirkenden Frauen dekorierten in der evangelischen Kirche Gau-Weinheim mit verschiedenen Tüchern.
Das Blau steht für das Meer, das Grün für die weiten Wiesen und Felder, das Geld für den Sand, Braun für die Berge und das Weiß für die Anden.
Im Anschluss an den Gottesdienst luden die Frauen zum gemütlichen Beisammensein im Gemeindehaus ein, dort servierten sie verschiedene chilenische Speisen.
Besonders begeistert war das Weltgebetstagsteam von den vielen Besuchern und hofft inständig, dass nächstes Jahr genauso viele Menschen am Gottesdienst teilnehmen werden.
2010
Im Jahr 2010 war das Thema Kamerun. Das afrikanische Land umfasst rund 475 000 km² und ist bekannt für seine geographische, ethnische und religiöse Vielfalt. Die Bevölkerung umfasst knapp 19 Millionen Menschen.
50% der Einwohner Kameruns sind Christen. Davon gehört die eine Hälfte der katholischen die andere der protestantischen Kirche an.
Die am Weltgebetstag mitwirkenden Frauen dekorierten dieses Jahr in der katholischen Kirche von Gau-Weinheim mit selbst gebastelten Herzen, großen Steinen und einheimischen Musikinstrumenten. Die Steine, die Gewalt, Hass, Habgier, Konflikte, Korruption und Misstrauen symbolisieren, Probleme unter denen die Frauen in Kamerun leiden, wurden im Laufe des Gottesdienstes von den Herzen genommen. Dies versinnbildlichte die Last, von der die Herzen befreit werden sollten.
Im Anschluss an den Gottesdienst luden die Frauen zum gemütlichen Beisammensein im Gemeindehaus ein, dort servierten sie klassische Speisen aus Kamerun.
2009
Im Jahr 2009 war das Thema Papua Neuguinea. Der seit 1975 unabhängige Staat ist der östliche Teil der Insel Neuguineas, der zweitgrößten Insel der Welt, und liegt nördlich von Australien nahe dem Äquator im Pazifik. Papua Neuguinea umfasst neben der Hauptinsel die Inseln New Britain, Neuirland, Bougainville und etwa 600 kleiner Inseln. Die Bevölkerung umfasst knapp 6 Millionen Menschen.
Papua Neuguinea wurde erst in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts vom Christentum erreicht. Heute gehören zwischen 60% und 90% der Bevölkerung einer christlichen Kirche an.
Die am Weltgebetstag mitwirkenden Frauen dekorierten in der evangelischen Kirche Gau-Weinheim den Vorraum des Altars.
Die grüne Decke steht für die weite Landschaft Papua Neuguineas und das blaue Band für die Flüsse, die es durchziehen.
Die Feuerstelle zeigt eine der Hauptaufgaben der Frauen des Landes, das Kochen am offenen Feuer.
Die bunte Tasche ist ein Bilum, die traditionell von Frauen gefertigte Netztasche.
Im Anschluss an den Gottesdienst luden die Frauen zum gemütlichen Beisammensein im Gemeindehaus ein, dort servierten sie klassische Speisen aus Papua Neuguinea.